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- p C - G I N E E R q In the forseeable future problem-
- p Version 4.03 PD q solving computer programs with
- p © 1992 by q intelligence features will aquire
- p Ph. Kraft q similar importance for chemistry.
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- I. Ugi in [1]
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- Um Mißverständnissen vorzubeugen, C-GINEER steht für "Connectivity
- Generator", wobei sich zwar die Schreibweise an "engineer" anlehnt,
- das Programm sich aber weder an Maschinisten, noch an Techniker oder
- gar (militärische) Pioniere (lt. Englisch-Deutsch-Wörterbuch) wendet.
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- Es handelt sich vielmehr um ein Programm zur einfachen Erstellung
- chemischer Strukturformeln - um einen 2D-Strukturformeleditor auf
- Basis von Atom-Connectivity-Matrices (ACM, [2]) und wenn überhaupt
- ist letzteres die einzige Form von 'Pioniertum' in diesem Programm.
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- Atom-Connectivity-Matrices - auch als 'Adjazenzmatrizen' oder 'topo-
- logische Matrizen' bezeichnet [1] - wurden 1963 von L. Spialter [2]
- als mathematisches Modell zur Beschreibung chemischer Strukturen ein-
- geführt und bilden heute das Fundament von Synthese-Design-Programmen
- ( wie LHASA [3], SECS [4] und CAMEO [5] ), bei der 'Structure-Activity-
- Relationship' (SAR) und 'Structure Property Relationship' (SPR) ( etwa
- ADAPT [6] ), für Substruktur-Recherchen in Datenbanken und finden auch
- Verwendung in Nomenklatur-Programmen.
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- Die ACM A=[a(i,j)] einer durchnummerierten Verbindung mit n-Atomen
- ist eine quadratische (n,n)-Matrix, in deren Hauptdiagonale die Atom-
- symbole stehen. Für die Außerdiagonal-Elemente gilt:
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- a(i,j) = 0 , wenn keine formale chemische Bindung zwischen
- den Atomen C(i) und C(j) besteht.
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- a(i,j) = 1 , bei C(i)-C(j) (Einfachbindung)
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- a(i,j) = 2 , bei C(i)=C(j) (Doppelbindung)
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- a(i,j) = 3 , bei C(i)≡C(j) (Dreifachbindung)
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- Darüberhinaus gilt in C-GINEER (zur Stereodifferenzierung) bezogen
- auf den Eintrag im 'oberen außerdiagonalen Dreieck' der ACM:
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- a(i,j) = 5 , gestrichelter Keil von C(i) nach C(j) zulaufend
- a(i,j) = 6 , gestrichelter Keil von C(i) nach C(j) ausweitend
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- a(i,j) = 7 , ausgefüllter Keil von C(i) nach C(j) zulaufend
- a(i,j) = 8 , ausgefüllter Keil von C(i) nach C(j) ausweitend
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- Für zukünftige Versionen ist geplant:
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- a(i,j) = 4 , für delokalisierte π-Elektronensysteme
- a(i,j) = 9 , für koodinative Bindungen in Komplexen
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- p Hinweis: Das Verständnis der ACM-Struktur ist keine Voraussetzung q
- p für die Benutzung des Programmes. Die Atom-Connectivity-Matrix ist q
- p lediglich das interne Speicher- und Dateiformat von C-GINEER. q
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- Die Verwendung der ACM in einem 2D-Zeichenprogramm bringt aber neben
- der Übereinstimmung in den Datenstrukturen mit Synthese-Design- und
- SAR / SPR -Programmen eine Reihe von neuen Möglichkeiten in C-GINEER.
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- * *
- * Der zu dieser Anleitung gehörende Ordner C_GINEER.403 inkl. Inhalt ist *
- * Public Domain, also frei kopierbar. Er darf daher nicht verkauft oder *
- * vertrieben werden, und nur komplett kopiert werden. *
- * *
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- C - G I N E E R 4 . 0 3 P D
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- Zum Zeichnen von Formeln...
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- linke Maustaste gedrückt halten, Bindung ausziehen und justieren, dann
- Maustaste freigeben. Innerhalb des kürzesten Bindungsabstandes erfolgt
- Anbindung an das nächstliegendste Atom.
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- Bei gedrückter rechter Maustaste läßt sich die Formel verschieben.
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- Das Menü wird nach dem Zeichnen durch Anklicken der Menüleiste aktiviert
- (dies verhindert Überschneidungen bei der Bildschirmrestauration), der
- Funkionsaufruf über die Tastaturcodes ist hingegen immer möglich.
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- Folgende Zeichenmodi sind vorhanden:
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- Norm mode - Bindungslängen und Bindungswinkel (letztere bezogen auf
- Winkel, die beim Zeichnen von Fünf- oder Sechsecken häufig
- vorkommen) werden in diesem Modus beim Zeichnen normiert.
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- Bind mode - Bindungslängen und Bindungswinkel sind frei und entsprechen
- der ausgezogenen Linie. Innerhalb des Snap-Radius ist hierin
- die 'Überbrückung' entfernter Atome möglich.
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- Text mode - Um Heteroatome in die ACM einzuführen klickt man das ent-
- sprechende Atom an und gibt das Symbol (nur C,O,H,N,S,P) ein,
- befindet man sich nicht innerhalb des kleinsten Bindungsradius
- ist die Eingabe von Kommentaren oder Summenformeln möglich,
- wobei Zahlen unmittelbar nach Buchstaben automatisch als
- Subscript gesetzt werden. Nach Abschluß der Eingabe wird der
- Cursor automatisch um eine Zeile nach unten gesetzt. Der
- Kommentartext wird nicht als ACM verwaltet, im Gegensatz zu den
- Atomsymbolen ist eine Korrektur nur durch Überschreiben (auch
- mit Spaces) und das Abspeichern nur im .PIC-Format möglich.
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- Doppel- und Dreifachbindungen...
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- werden einfach dadurch generiert, daß man die betreffende Bindung einmal
- (für Doppelbindungen) oder zweimal (für Dreifachbindungen) darüber-
- zeichnet, beim dritten Mal erhält man die wieder eine Einfachbindung.
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- Stereochemische Differenzierungen...
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- lassen sich durch Einfügen von filled wedges (ausgefüllten Keilen) oder
- von stroke wedges (Strichkeilen) treffen.
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- In der Menüleiste ist der Reihe nach aufgeführt:
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- p C-GINEER File Matrices Params. Geometr. SAR / SPR q
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- Unter den jeweiligen Menüleisten-Punkten erscheinen folgende Operationen:
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- C-GINEER Hierunter findet sich eine kurze Programm-p Information q
- p help q und eventuell vorhandene Accessories.
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- File Enthält die Unterpunkte:
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- p Merge .ACM [C]m q
- p Open .EM [C]o q
- p Save .ACM [C]a q
- p Save .EM [C]s q
- p Load .PIC [C]l q
- p Save .PIC [C]p q
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- Es kann in folgenden Formaten geladen und gespeichert
- (mit Back-up) werden:
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- .ACM Atom Connectivity Matrix
- .BAC Back-up of Atom Connectivity Matrix
- .EM Ensemble of Molecules
- .BEM Back-up Ensemble of Molecules
- .PIC Screen- bzw. Doodle-Format
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- Das Laden und Speichern im Screen- bzw. Doodle-Format
- erfolgt ohne Back-up und ermöglicht die Übernahme der
- erstellten Formeln in andere Zeichenprogramme.
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- Matrices Dieser Menüpunkt enthält einen Stack
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- p ACM[1] F1 q
- p ACM[2] F2 q
- p ACM[3] F3 q
- p ACM[4] F4 q
- p ACM[5] F5 q
- p ACM[6] F6 q
- p ACM[7] F7 q
- p ACM[8] F8 q
- p ACM[9] F9 q
- p ACM[10] F10 q
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- der anzeigt, welche ACMs des EM belegt sind und welche
- die jeweils aktuelle ACM - mit einem Häckchen gekenn-
- zeichnet - ist. Die Graphikoperationen wirken nur auf
- dieses ACM. Durch Anklicken der Einträge kann man die
- aktuelle ACM bestimmen. Die Auswahl ist außerdem durch
- Anklicken der Formel mit der rechten Maustaste möglich.
- Beim Zeichnen wird jeweils die ACM aktualisiert, die am
- nächsten liegt, es sei denn sie liegt außerhalb des Snap-
- Radius. In diesem Fall wird eine neue ACM geöffnet.
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- Die 10 ACMs in der Version 4.03 sind (50,50)-Matrizen
- mit zusammen 25000 Einträgen entsprechend 500 Atomen.
- Größere Schemata müssen als .PIC-Datei zwischenge-
- speichert werden.
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- Für SAR / SPR -Korrelationen sind definiert nummerierte
- ACMs nötig. Die Sortierung und Durchnummerierung der
- Matrizen kann in C-GINEER entweder durch den vom Chemical
- Abstracts Service (CAS) benutzten MORGAN-Algorithmus [7],
- programmiert nach [8] und konvergent erweitert, über den
- Menüpunkt p Morgan sort [A]m q oder durch einen für
- dieses Programm entwickelten Algorithmus p Canonical q
- p form [A]c q erfolgen. Eine kanonische Form ist nach
- [9] jede für ein spezielles Problem (hier die Geruchs-
- bestimmung) standartisierte Matrix. Der Algorithmus geht
- etwa folgendermaßen vor:
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- - Suche die polarste oder weitverzweigteste Stelle in
- der Verbindung (letzteres analog zum MORGAN-Algorithmus)
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- - Durchlaufe von dort ausgehend zuerst die am wenigsten
- verzweigten (charakteristischen) Reste und gehe dann
- zur 'nächstweitverzweigten' Stelle -> Iteration...
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- Mit dem Menüeintrag p Numbering # q kann man sich die
- jeweils aktuelle (sortierte bzw. unsortierte) Numerierung
- der Atome ansehen. Mit dem Menüpunkt p Print | q die
- jeweils aktuelle ACM ausdrucken.
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- Mit p Duplicate ins q wird die jeweils aktuelle Formel
- und ihre ACM vervielfältigt, mit p Delete... last atom q
- p undo q kann man den jeweils letzten Eintrag in die
- AC-Matrix löschen (entspricht bei nichtsortierten Ver-
- bindungen der zuletzt gezeichneten Bindung) und mit dem
- Menüpunkt p Delete... AC-matrix del q die ganze Formel
- und ihre ACM aus dem Stack entfernen.
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- Den ganzen Stack und die gesamte Zeichenebene (d.h. inkl.
- geladener .PIC-Dateien) kann man über p Clear stack q
- p clr q leeren.
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- Params. Hier sind die bereits beschriebenen Zeichenmodi aufgeführt:
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- p Norm mode [A]n q
- p Bind mode [A]b q
- p Text mode [A]t q
- p------------------------ q
- p Insert... q
- p Filled wedge [A]f q
- p Stroke wedge [A]s q ,
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- die jeweils angewählt werden können. Sonderzeichen im
- 'Text mode' sind über 'Control' A und Eingabe des ASCII-
- Codes zugänglich. Zu den Insert...-Funktionen bleibt noch
- anzumerken, daß die betreffende Bindung bereits gezeichnet
- sein muß und sowohl Anfangs- als auch Zielpunkt des ausge-
- zogenen Keils innerhalb des Snap-Radius liegen müssen. Die
- Keile werden vom Anfangs- zum Zielpunkt ausweitend dar-
- gestellt und lassen sich durch 'Darüberzeichnen' mit der-
- selben Keilform wieder löschen bzw. variiren.
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- Für Normwinkel hat man die Auswahl zwischen...
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- p Norm angles for ... q
- p Pentagon [A]p q
- p Hexagon [A]h q ,
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- der Normierung auf Winkel die häufig in Fünf- oder Sechs-
- ecken auftreten. Die Wahl dieser Normwinkel ist jedoch
- auch beim Zeichnen anderer Strukturen nützlich, so wurde
- die Cyclohexan-Sesselform in der Formel-Bibliothek im
- Pentagon-Modus gezeichnet.
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- Die drei Bindungslängen auf die im Norm-Modus normiert
- wird lassen sich über p Input bond lengths [A]i q frei
- wählen. Es erscheint eine Box die über die Maus oder die
- Tastatur bzw. den rechten Zahlenblock bedient werden kann.
- Hierbei entspricht die Backspace-Taste dem ' <- '-Feld,
- die Delete-Taste dem 'Clr'-Feld und die Return/Enter-
- Taste dem 'Enter'-Feld.
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- Über p Screen switch tab q läßt sich einstellen, ob
- ständig zwischen physikalischem und logischem Bildschirm
- (auf Kosten von etwas Rechenzeit) hin- und hergeschaltet
- werden soll oder die Ausgaben direkt erfolgen sollen. Bei
- Verwendung von Großbildschirmen sollte 'Screen switch'
- nicht aktiviert werden!
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- Außerdem läßt sich mit p Show matrices ^ q wählen, ob
- die jeweils aktuelle ACM in der linken oberen Bildschirm-
- ecke eingeblendet werden soll oder nicht.
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- Geometr. p Draw formula with left mouse q
- p button / Transfer with right q
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- Unter diesem Menüpunkt sind die geometrischen Operationen
- aufgeführt, die auf die gezeichnete Struktur wirken, aber
- ihre ACM unverändert lassen:
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- p Rotate formula ... q
- p clockwise + q
- p - slightly [S]+ q
- p counterclockwise - q
- p - slightly [S]- q
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- Rotation der Formel im oder gegen den Uhrzeigersinn mit
- dem Inkrement 15° und dem Shift-Inkrement 3°.
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- p Mirror ... q
- p horizontal [S]h q
- p vertical [S]v q
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- Spiegelung der Formel an einer horizontalen oder einer
- vertikal verlaufenden Achse.
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- p Enlarge formula < q
- p Shrink formula > q
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- Vergrößerung bzw. Verkleinerung der Formel um je 10 %.
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- p EPSON™ hardcopy ~ q
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- Vergrößerte Hardcopy des Zeichenbereiches im EPSON™-Modus.
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- SAR / SPR Hierunter steht eine SAR / SPR - Routine zur Geruchs-
- bestimmung nach Strukturmerkmalen p Odor description q
- p [S]o q , die an die verwendete kanonische Form an-
- gepaßt wurde, Keilbindungen werden jedoch nicht erkannt.
- Wenn eine Zuordnung möglich ist, so wird eine Duftbe-
- schreibung zurückgegeben. Beispiele für Riechstoff-Dateien:
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- TAB_2_8.ACM TAB_4_3.ACM TAB_4_4.ACM TAB_4_10.ACM
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- Andere Programme lassen sich - bei ausreichendem Speicher-
- platz - über p Execute [C]e q von C_GINEER aus starten.
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- Im Ordner C_GINEER.403 stehen folgende Bibliotheks- und Beispieldateien:
-
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- Ordner \ ... \ Dateien
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- ============================================================================
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- EXAMPLE \ EXAMPLE.PIC, EXAMPLE.EM,
- EXAMPLE1.ACM, EXAMPLE2.ACM, EXAMPLE3.ACM
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- LIBRARY -------------------------------------------------------------------
-
- \ TABLE_1.LIB \ TABLE_1.PIC, TABLE_1.EM, TAB_1_1.ACM ... TAB_1_10.ACM
-
- \ TABLE_2.LIB \ TABLE_2.PIC, TABLE_2.EM, TAB_2_1.ACM ... TAB_2_10.ACM
-
- \ TABLE_3.LIB \ TABLE_3.PIC, TABLE_3.EM, TAB_3_1.ACM ... TAB_3_10.ACM
-
- \ TABLE_4.LIB \ TABLE_4.PIC, TABLE_4.EM, TAB_4_1.ACM ... TAB_4_10.ACM
-
- \ TABLE_5.LIB \ TABLE_5.PIC, TABLE_5.EM, TAB_5_1.ACM ... TAB_5_10.ACM
-
- ============================================================================
-
-
- Literatur: [1] I. Ugi et. al.,
- The Deductive Solution of Chemical Problems
- by Computer Programms ...
- Pure & Appl. Chem. 50, 1303 (1978).
-
- [2] L. Spialter,
- The Atom Connectivity Matrix (ACM) and
- its Characteristic Polynomial (ACMCP) ...
- J. Am. Chem. Soc. 85 (1963), 2012.
-
- [3] LHASA - Logic and Heuristics Applied to
- Synthetic Analysis
-
- E.J. Corey, W.T. Wipke, Science 166, 178 (1969),
- sowie J. Am. Chem. Soc. 94 (1972), 421.
-
- [4] SECS - Simulation and Evaluation of
- Chemical Synthesis
-
- W.T. Wipke et al.,
- J. Am. Chem. Soc. 98 (1976), 8107.
-
- [5] CAMEO - Computer Assisted Mechanistic Evaluation
- of Organic Reactions
-
- W.L. Jorgensen et al., J. Org. Chem. 45 (1980),
- 2043, ibid. 54 (1989), 2058.
-
- [6] ADAPT - Automated data analysis and pattern
- recognition toolkit
-
- A.J. Stuper, P.C. Jurs, J. Chem. Inform. Comput.
- Sci. 16 (1976), 99. Eine interessante Anwendung:
-
- P.C. Jurs et. al., Correlation of Odor Intensities
- with Structural Properties of Odorants,
- Chemical Senses 14 (1989), 281.
-
- [7] H.L. Morgan, J. Chem. Doc. 5 (1965), 107.
-
- [8] W.T. Wipke et al., J. Am. Chem. Soc. 96 (1974), 4834.
-
- [9] J. Blair, J. Gasteiger, C. Gillespie, P.D. Gillespie,
- I. Ugi, Tetrahedron 30 (1974), 1845.
-
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